Infos für Kinder
Schön, dass Du Dich für mich und meine Arbeit interessierst. Ich bin Herr Leiner und arbeite mit unterschiedlichen Kindern aus ganz verschiedenen Gründen. Egal aus welchem Grund auch immer Du zu mir kommen sollst oder willst, Du brauchst keine Angst davor zu haben. Denn ich freue mich schon jetzt Dich vielleicht bald in meiner Praxis begrüßen zu dürfen.
Beim ersten Treffen wirst Du gemeinsam mit einem Erwachsenen zu mir kommen. Wenn Du dann da bist, werden wir uns erst einmal kennenlernen. Dabei ist mir ganz wichtig, dass Du Dich bei mir wohl fühlst. Also kann ich Dir schon jetzt sagen, dass Du nichts machen musst oder über nichts sprechen musst, was Du nicht willst. Aber vielleicht kannst Du mir ja von deinen Hobbys erzählen, was Du gut kannst oder was Du gerne machst. Du kannst mir aber auch erzählen, was Dich im Moment so alles ärgert, worüber Du dir Sorgen machst oder vielleicht sagst Du mir ja auch, wobei Du vielleicht noch Hilfe brauchst. Womöglich spielen wir aber auch erstmal gemeinsam ein Spiel oder malen etwas zusammen. Das kannst Du ganz alleine entscheiden.
Wenn wir merken, dass wir uns verstehen und Du Dir vorstellen kannst öfters zu mir zu kommen, werden wir uns auch häufiger sehen. Normalerweise kommen die Kinder einmal in der Woche für 50 Minuten in meine Praxis. In dieser Zeit machen wir dann immer etwas zusammen. Was wir genau machen werden, kann ich Dir jetzt noch gar nicht sagen, weil ich Dich ja noch nicht kenne. Aber eines kann ich Dir schon jetzt verraten: Ich freue mich sehr darauf Dich zu treffen. Bis dahin wünsche ich Dir eine tolle Zeit und vielleicht achtest Du schon mal bis zu unserem ersten Treffen darauf, was Du eigentlich schon alles gut machst und was schon alles gut läuft.
Du interessierst Dich, welche Kinder zu mir in die Praxis kommen. Dann erzähle ich Dir nun ein paar Geschichten von Kindern, die schon bei mir waren.
Doch bevor Du die Geschichten liest, möchte ich Dir noch sagen, dass ich die Namen der Kinder natürlich geändert habe. Denn ich als Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut stehe unter ärztlicher Schweigepflicht. Das bedeutet, dass ich das, was mir die Kinder erzählt haben, nicht weiter erzählen darf. Damit Du aber einen kleinen Einblick in meine Arbeit bekommst, habe ich die Namen in den Geschichten geändert und die Kinder vorher gefragt, ob ich die Geschichten erzählen darf.
Willi Wütend
Also da gab es zum Beispiel Willi Wütend. Willi war ein ganz netter Junge. Er kam damals gerade in die erste Klasse und war sehr groß. Außerdem hatte er Talent im Skateboardfahren und liebte seine Schwester sehr. Aber wenn ihn in der Schule jemand ärgerte, dann wurde er ganz wütend und haute einfach zu. Die anderen Mitschüler und die Lehrer waren dann böse auf Willi. Seine Mama konnte nicht verstehen, warum er sich in der Schule so brutal verhielt, denn er war solch ein lieber Junge zu Hause. Willi verstand selbst nicht, was mit ihm los ist. Daher kam er zu mir in die Praxis.
Anna Angst
Anna Angst besuchte mich, weil sie immer vor fremden Menschen so große Angst hatte. Die waren ihr einfach unheimlich. Auch in der Schule meldete sie sich nicht gerne, weil sie Angst hatte. Blöd war, dass sie sich auch nicht traute ein Eis zu bestellen. Das wollte sie ändern.
Timo Traurig
Timo Trauig erschien bei mir in der Praxis, weil er immer so traurig war. Er fühlte sich irgendwie immer ganz komisch und lachte kaum noch. Auch schaffte er es nicht mehr, sich mit seinen Freunden zu verabreden oder zum Fußballtraining zu gehen und verbrachte die meiste Zeit alleine im Zimmer. Das wollte er nicht länger ertragen.
Nele Nass
Nele Nass wurde das erste Mal von einem Betreuer zu mir gebracht. Sie war sieben Jahre jung und lebte in einem Heim, in dem Kinder ohne Eltern leben. Damals hatte sie noch in die Hose gemacht. Die anderen Mitschüler und Heimbewohner hatten sie dafür oft ausgelacht und Nele hatte sich auch sehr dafür geschämt. Aber Nele war ja an ihrem Problem nicht selbst schuld und gemeinsam haben wir dann das Problem gelöst.
Theo Trennung
Theo Trennung kam in Begleitung seiner Mama zu mir. Er war sehr traurig, denn seine Eltern hatten sich erst vor kurzem getrennt. Sein Papa hatte mittlerweile eine neue Freundin und Theo und Mama lebten alleine ohne Papa. Theo hatte geglaubt, dass er daran schuld war, dass Mama und Papa sich getrennt hatten. Er war sich sogar oft sicher, dass die Eltern sich nur getrennt hatten, weil er nicht immer artig gewesen war. Deshalb war er oft niedergeschlagen und in der Schule konnte er sich gar nicht mehr konzentrieren. Theo hat es mittlerweile geschafft sich wieder gut zu fühlen. Und er weiß, dass er an der Trennung nicht schuld war.
Uta Unfall
Uta erzählte mir von einem schrecklichen Autounfall, den sie erlebt hatte. Zum Glück war ihr und ihren Eltern bei dem Crash nichts Schlimmes passiert, aber trotzdem ging es Uta irgendwie seitdem nicht mehr gut. Manchmal kamen ihr einfach wieder die Bilder von dem Zusammenprall in den Kopf und auch ganz komische Gefühle dazu. Sie konnte einfach den Unfall nicht vergessen, obwohl sie das unbedingt wollte. Wir hatten dann ganz viel geredet und gespielt und heute geht es Uta wieder richtig gut.
Wie Du merkst, gibt es viele verschiedene Kinder, die zu mir in die Praxis kommen. Wenn auch Du bald vor hast vielleicht mit einem Erwachsenen zu mir zu kommen, dann nehme ich mir gerne die Zeit auch Dich kennenzulernen und Dir zuzuhören. Zum Schluß will ich nicht vergessen Dir zu sagen, dass Du mich immer alles fragen kannst, was Du willst, denn es gibt keine dummen Fragen!